Die Song-Geschichte
Kaum ein Song beschreibt besser das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Das akustische Markenzeichen der Rolling Stones ist eine der Hymnen der 1960er-Jahre, das unverwechselbare Gitarren-Intro gehört zu den bekanntesten Rock-Riffs überhaupt.
Es entstand am 6. Mai 1965 während einer Amerika-Tournee, als die Band in einem Hotel in Clearwater, Florida, übernachtete. Weil Keith Richards nicht einschlafen kann, klimpert er ein bisschen auf seiner Gitarre rum und plötzlich ist es da, eines der bekanntesten Gitarren-Riffs der Rockgeschichte: „Als ich ‚Satisfaction‘ schrieb, wachte ich mitten in der Nacht auf und steckte eine Kassette in den Rekorder. Dann schlief ich wieder ein. Am nächsten Morgen wachte ich auf und stellte fest, dass das Band bis ans Ende weitergelaufen war. Ich spulte die Kassette zurück – und da war es: 30 Sekunden ‚Satisfaction‘ und dann 45 Minuten mein Schnarchen!“, erinnert sich der Mann mit den Ackerfurchen im Gesicht.
Anfangs ist er noch skeptisch, ob der nächtliche Geistesblitz überhaupt für eine Single taugt. Wenn, dann höchstens für eine B-Seite, sagt er zu Mick Jagger. Doch der sieht das völlig anders, setzt sich an den Swimming-Pool des Hotels und schreibt schnell noch den passenden Text dazu. Dabei lässt er sich von Chuck Berry und dessen Song „30 Days“ inspirieren. Darin heißt es: „If I Don’t Get No Satisfaction From The Judge“.
Vier Tage später nehmen die Stones den Song in einem Studio in Chicago auf, doch Keith Richards ist immer noch nicht überzeugt: Ihn erinnert „Satisfaction“ viel zu sehr an „Dancing In The Street“ (Martha & the Vandellas, 1964). Mick Jagger aber wischt seine Bedenken beiseite – der Rest ist Geschichte: „Satisfaction“ wird ein weltweiter Nummer Eins-Hit. Das Magazin Newsweek spricht begeistert von „fünf Noten, die die Welt erschütterten!“
1991 kassieren die Stones allein vier Millionen Dollar dafür, dass mit diesem Song der Schokoriegel Snickers beworben wird.
In einem Punkt ist Mick Jagger übrigens inkonsequent: „Ich möchte lieber tot sein, als mit 45 noch ‚Satisfaction‘ zu singen“, behauptete er damals. Inzwischen ist auch er schon 68 Jahre alt und singt diese Hymne immer noch überzeugender als Britney Spears, die sich im Jahr 2000 mal daran versuchte. Die einzige akzeptable deutsche Version stammt von der westfälischen Rockband Franz K., bei ihr hieß es 1978: „Geh zum Teufel – oder lass es sein!“
Zum Anhören:
„(I Can’t get No) Satisfaction“
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