Max unterwegs in New York – Das Electronic Music Festival in Brooklyn

Max unterwegs in New York – Das Electronic Music Festival in Brooklyn
Linea Futura

New York lud zum Electronic Music Festival nach Brooklyn. Anhänger aus aller Welt feierten beim Heimspiel den Publikumsmagnet Nicolas Jaar

Nicht ganz vor zwei Wochen war in Teilen der Stadt in keiner Weise an Elektronik zu denken. Der Hurricane Sandy hatte die Lichter Manhattans für ein paar Tage ausgeblasen.

Am 9. und 10. November 2012 wollten sich die New Yorker also erneut wegblasen lassen. Diesmal nicht von einem Sturm. Diesmal von Musik.

Über 40 internationale Künstler und DJ’s traten auf dem zweitägigen Festival im Szeneviertel Williamsburg auf. In insgesamt sechs verschiedenen Clubs und Locations wurde von Detroit House bis Dubstep alles geboten. Das Herz des Liebhabers electronischer Musik war also befriedigt.

Wer allerdings lange Partynächte in den verschwitzten Nachtclubs Europas gewohnt ist, der wurde hier nur zum Teil glücklich. An Qualität oder Quantität mangelte es nicht. Allerdings war es mit einem Popkonzert eher zu vergleichen als mit einem Dancefloor.

Electronic Music Festival ©Max 7Der erste Tag begann noch sehr gemächlich. Hier sollte sich künftig auch die Frage gestellt werden ob es Sinn macht, einen Event dieser Art bereits zu Zeiten beginnen zu lassen, wo die meisten noch damit beschäftig sind ihr Abendessen zu verköstigen. Im Public Assembly Club bereite an diesem Abend Omar S mit seinem DetroitHouseMix die Fangemeinde auf die Headliner des Abends in der Music Hall of Williamsburg vor: Photek und Gold Panda. Letzterer versetzte die Halle mit seinem minimalistischen Techno in eine pulsierende Tanzlandschaft und war ein gelungener Abschluss des Abends.

Es lag in der Luft, dass der zweite Tag der wichtigere sein würde. Jeder wartete bereits auf Nico. Nicolas Jaar.

Der gebürtige New Yorker war das Highlight des gesamten Festivals. Mit seinen 22 Jahren ist er vermutlich sogar noch der jüngste Künstler des Events. Gegen halb drei in der Früh begann er seinen gut eineinhalb-stündigen Auftritt mit einem Intro, das sehr an Vangelis erinnerte. Es ist sehr faszinierend diesen Künstler live zu Hören Es ist kein Geheimnis, dass er im Vergleich zu vielen anderen Vertretern der Szene eher auf langsame Beats und verträumte Passagen steht. Seine Mixe würde man sogar ohne schlechtes Gewissen seinen Eltern vorspielen können. Nina Simone, südamerikanische Volksmusik und Funk gepaart mit langsamen und eingängigen Beats, abgerundet mit Synthesizer oder seiner Stimme ergeben einen nahezu optimalen Mix um sich „bewegen“ zu lassen.

Alles in allem war das Brooklyn Electronic Music Festival, das dieses Jahr zum fünften Mal stattfand, für das sonst sehr HipHop geprägte New Yorker Nachtleben ein echter Leckerbissen. Allerdings möchte man doch ab und an die klimatisierte Halle gegen einen dunklen und verschwitzen Nachtclub irgendwo in einem Hinterhof einer europäischen Großstadt tauschen.

LINEA FUTURA Fotograf Max ist seit August 2012 in New York und hat sich in einem Haus in Brooklyn bereits gut eingelebt. Mit ihm werden wir ab sofort immer wieder einmal aus New York live berichten können.

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Posted by LINEA FUTURA

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